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Sommerferien

Die Erste Etage links ist zurück aus der Sommerpause. Die war unfreiwillig-freiwillig: In den Ferien hatte ich eine zeitlang tatsächlich keinen Internetzugang – klar gibt es Hotspots und Internetcafés, aber ich hatte nach einigen Tagen keine Lust mehr, drinnen zu hocken. Es war einfach zu schön draußen, und so habe ich das analoge Leben genoßen – herrlich!

Und so wichtig. Meine Mutter meinte nur: „Oh super, keine Internetverbindung hier – na Gott sei Dank!“ Meine Mutter besitzt keinen Computer und kein Smartphone, „dieses neumodische Zeug“ braucht sie nicht. In der Tat kommunizieren wir auf die herkömmliche Art: Ich besuche sie oder sie mich, wir telefonieren mit Festnetz oder sprechen direkt miteinander. Und das funktioniert!

Es ist ja in der Tat immer ein Gradwanderung: Muß ich meinen Beziehungsstatus unbedingt posten? Braucht jeder ein Foto von dem Strand, an dem ich gerade sitze oder von dem Berg, auf dem ich stehe? Klar bin ich gerne im Internet unterwegs, schließlich schreibe ich einen Blog. Ich liebe es, inspiriert zu werden und zu inspirieren. Auch ich habe schon bei Amazon bestellt, und ich recherchiere schnell im Netz, ob die Sushi Bar geöffnet hat, die ich besuchen möchte.

Aber man muß auch mal abschalten. Das fällt vielen zunehmend schwer, und einige werden  ganz hektisch, wenn sie plötzlich nicht mehr online sein können, weil es gerade kein Netz gibt. Ich entspanne mich zunehmend. Wobei das sicher auch eine Altersfrage ist – die Krise bleibt bei mir aus, wenn ich Whatsapp mal aus habe.

Und die Entspannung tritt in der Tat ein – probiert es mal aus! Ein wenig Web-Abstinenz, das Smartphone zuhause lassen…Neulich abends war ich bei einem Konzert von Gregor Meyle. Es war fantastisch – ich hatte mein Smartphone zuhause vergessen. Gregor hielt irgendwann inne auf der Bühne und meinte, er müße doch jetzt mal Folgendes feststellen: Es seien ja an diesem Abend so wenig Smartphones im Einsatz, das sei selten – und er betonte, daß dies gut sei, denn dann nehme man das Erlebnis „auf der Festplatte hier“ mit – dabei tippte er sich an den Kopf. Spontaner Applaus folgte auf diese Äußerung. Der Applaus wollte nicht enden, denn die Musik und die Athmosphäre taten ein Übriges. Danke, Gregor Meyle.

Alles Liebe,

Claudia

Zuccini Variation

Lust auf Zuccini und Pilze? Dazu habe ich neulich wieder was erfunden – wobei es das vermutlich irgendwo schon gibt, aber sich bin nicht so der Rezeptesammler – Kühlschrank auf, was ist da? Und daraus wird dann etwas gebastelt. Ich fand Zuccini (die es neulich im Sonderangebot gab, also habe ich gleich drei riesige genommen), Pilze, magere Schinkenwürfel – los gehts!

Zuccini Pilze auf Brett

Einmal am Tag esse ich gerne was Warmes – also habe ich die große Pfanne rausgeholt und alle Zutaten bereit gelegt:

  • Champions
  • Zuccini
  • magere Schinkenwürfel
  • Öl für die Pfanne
  • frische Salbeiblätter
  • etwas Gemüsebrühe
  • Salz und Pfeffer aus der Pfeffermühle
  • Baguette vom Vortag

Zuccini Pilze nah

Und so geht’s:

  1. Pilze grob säubern (ich klopfe nur die Erde ab, fertig), Zuccini in Stücke schneiden
  2. Schinkenwürfel in Öl schön knusprig anbraten
  3. Gemüse hinzugeben und anbraten
  4. Salbei klein schneiden
  5. mit  etwas Brühe ablöschen, Salbei hinzugeben
  6. Deckel auf die Pfanne und durchziehen lassen
  7. Brot im Toaster rösten, alles auf einem Teller anrichten
  8. Genießen!

Reis oder Nudeln passen genauso als Beilage. Dazu einen gut gekühlten Weißwein oder einfach ein Mineralwasser, wer keinen Alkohol möchte. Macht satt und glücklich – garantiert!

Noch ein Wort zum Pfeffer – ich spare ja wahnsinnig gerne – aber nicht an den Gewürzen bzw. an einer guten Pfeffermühle. Falls Ihr keine Mühle habt, laßt Euch eine gute schenken oder kauft Euch eine – wichtig ist ein Qualitätsmahlwerk – das ist nicht günstig, hält aber ewig. Und die Geschmacksnerven vibrieren – versprochen.

Zuccini Pilze nah2

Alles Liebe,

Claudia

 

Anstrengungen und Mückenschwärme

Evas Reise geht weiter – zur Einstimmung ein kleines Video, welches zeigt, das auch die Pferde eine Pause genießen zwischen den Reitetappen. Sie dösen und lassen sich den Wind durch die Frisur streichen…

„Unser Haus am Fluss hat ein Bettenlager mit genügend Platz für jeden, da die Matratzen sehr breit waren. Heute Morgen habe ich mich am Fluss gewaschen. Das Wasser war eiskalt! Aber es tat sehr gut. Wenn nur die Mücken nicht wären, ich war gleich sehr umschwärmt und so kehrte ich flott zum Haus zurück.

Einen kurzen Abstecher habe ich aber doch noch zu den Pferden gemacht. Da ist ganz schön Bewegung auf der Weide, wahrscheinlich machen die Mücken sie auch kirre. Jetzt gibt’s gleich Frühstück, der Rest der Gruppe ist noch nicht in Bewegung gekommen. Um 9 Uhr ist Abreiten. Ich bekomme Blakur, einen großen dunkelbraunen Wallach, mit herrlichem Tölt und butterweichem Galopp. Der Start mit der Herde verlief nicht ganz so einfach. Es gestaltete sich heute schwierig, die Herde hinter der ersten Gruppe zu halten. Unsere Guides hatten die ganze Zeit über damit zu tun, die Pferde an zu treiben. Manche bogen zur Seite ab und liefen in die falsche Richtung, sie mußten dann wieder auf den Weg gebracht werden. Vereinzelt kam es auch vor, dass ein Pferd einfach wieder zurück lief. Unser erster kurzer Stop war vor der herrlichen Kulisse des Vulkans Hekla. An dieser Stelle hielten auch mehrere Autos an, um uns zu fotografieren. Wir sind eine Attraktion!

Tag 2 Island D

Mittags wurden die Pferde in einen Pferch getrieben, von dem ganzen Staub auf der letzten Strecke sahen manche Mitreiter aus wie Rumpelstielzchen. Es gab leckeren Lammeintopf von gestern.

Lecker Lammeintopf von gestern - aufgewärmt schmeckt er noch besser als beim ersten Mal.

Lecker Lammeintopf von gestern – aufgewärmt schmeckt er noch besser als beim ersten Mal.

Auf dem Weg hierher machte sich zum ersten Mal mein Allerwertester bemerkbar. Irgendwie fing es an zu scheuern am Steißbein, vermutlich von der Naht des Ganzlederbesatzes. Nach der Mittagspause wechselten wir wieder die Pferde. Dieses Pferd war zum ersten Mal unbequem, der Tölt war holperig und auch der Schritt war nicht so angenehm. Mit den drei Pferden zuvor war ich besser klar gekommen. Vor uns breitete sich ein langes Lavafeld aus. Die Herde wirbelte sehr viel Staub auf, der sich auf unsere gesamte Klamotten und auf unseren Gesichtern niederließ.

Tag 2 unterwegs

Mein Pferd stolperte viel und irgendwann wurde ich auch ganz schön müde. Ich schloss die Augen und war ein paar mal kurz vorm Sekundenschlaf. Manchmal wankte ich ganz schön zu einer Seite. Aber ich verließ mich auf mein Pferd! Als wir im Lavafeld Pause machten, sah man auch einige Pferde dösen, sie waren ebenfalls erschöpft.

Am Ende das Lavafeldes erwartete uns ein ziemlich breiter Fluß, über den eine Holzbrücke führte. Ich bekam Zweifel, ob die Pferde die Brücke überqueren würden. Aber die ganze Herde meisterte auch dies wieder völlig problemlos. Die Pferde sind einfach toll!

Kurze Zeit später folgte noch einmal eine Pause und ich rief Nonni, da mein Pferd sehr müde war und ich es dauernd antreiben musste. Kein Problem, wir hatten ja genug Pferde zum Wechseln dabei! Er brachte mir kurz darauf einen großen, dunkelbraunen Isländer. Nonnis Worte dazu: „I will give you a really good horse. A limousine.“ Dabei rollte er das „R“ bei dem dem Wort „really“ so Isländertypisch. Ich höre die Isländer sehr gerne reden, sowohl isländisch als auch englisch. Und dieses Pferd hatte wieder einen angenehmen Gang. Nach dieser großen Runde kam endlich wieder unsere Hütte in Sicht. Die Pferde kamen auf die Weide, sogleich wälzten sie sich und es gab Heu für alle.

Die Pferde genießen ihr Heu nach dem langen Ritt.

Die Pferde genießen ihr Heu nach dem langen Ritt.

Kurzes Kaffeetrinken, es gab wieder sehr leckeren Kuchen und Obst. Also, zu Essen gibt es hier wirklich reichlich. Die Reithose sitzt schon bedenklich eng. Das eine Kuchenrezept muss ich unbedingt noch von Stefan, unserem Koch, erfahren. Stefan läuft übrings immer mit Häkelmütze, dicker Jacke und Flip Flops herum. Sehr seltsam. Aber er kocht wirklich begnadet und hat immer gute Laune.

Nach dem Essen packte ich meinen Rucksack und lief los. Hinter unserem Haus war ein Fluss und ich suchte mir eine Stelle zum Baden. Das Bad war unbeschreiblich! Das Wasser war wieder so kalt, das mir teilweise kurz die Luft wegblieb, aber auch herrlich erfrischend, nach dem ganzen Staub heute. Niemand außer mir war hier.

Tag 2 Island A

Also schlug ich nur das Handtuch um mich und lief barfuß weiter. Fantastisch! Links von mir eine schier unendliche Ebene und ein sonnenklarer Himmel über dem Hekla. Ein unbeschreiblich schöner Ort, soviel Weite um mich herum, keine Menschen, keine Strassen, ich fühlte Freiheit…. ein paar Tränen flossen dann plötzlich. Für ein paar Minuten, nachdem ich mich wieder angezogen hatte, setzte ich mich an meinen Rucksack gelehnt ins Gras und genoss diese Sicht. Sie wird auf immer in meinem Gedächtnis bleiben.

Eigentlich wollte ich dann wieder zurück laufen, aber der Blick nach rechts auf den Berg zog mich in seinen Bann. Ich wollte da hoch laufen und sehen, was sich dahinter für ein Bild eröffnet. Vielleicht eine weitere Ebene. Der Gedanke trieb mich mit viel Kraft vorwärts und ich lief den Berg locker hoch, obwohl ich schon mehrere Stunden des anstrengenden Rittes hinter mir hatte. Auf dem Weg nach oben kamen mir Gedanken, ob es wohl schon Abendessen gibt und ob sie mich vielleicht schon vermissen. Ich hatte keine Uhr, wusste nicht, wann ich losgelaufen war und schon gar nicht, wie lange ich überhaupt schon unterwegs war. Egal, ich verdrängte die Gedanken. Ich wollte da hoch! Leider war da oben keine neue Ebene, die sich vor mir eröffnete und so lief ich trotzdem, weil ich nicht nachgegeben hatte, gutgelaunt und voller Tatendrang wieder zurück. Auch wenn ich nicht das gesehen hatte, was ich erhofft hatte, war ich trotzdem froh und glücklich, dem Gefühl gefolgt zu sein. Unten am Haus angekommen legte ich mich einige Minuten auf mein Bett und schloss die Augen. Das tat so gut! Ich war noch nicht so müde, dass ich schlafen wollte, einfach nur kurz ruhen und die Augen schließen.

Tag 2 Island B

Im Hintergrund hörte ich meine Mitreiter aus Schweden lachen, die sich ihre Erlebnisse vom Tag erzählten. Dann gab es Abendessen. Stefan hatte wieder so lecker gekocht. Kabeljau gedünstet in Zitronen-Salzwasser, Limetten kommen noch dazu und Lorbeer sowie etwas Weißwein oder Pernod, das Ganze bei 38 Grad ca. 40 Minuten in den Ofen. Dazu gebratener Fenchel in Streifen geschnitten, Meerrettichsoße und Reis. Eigentlich wollten wir nach dem Essen nochmal rausgehen, aber draußen pfiff ein ordentlicher Wind, es war richtig kalt geworden. Nach einer heißen Dusche kuschelte ich mich lieber auf mein Bett und schrieb meinen Tages-Bericht. Stefan hatte mir noch das Kuchenrezept verraten (leckerer Kuchen mit Marmelade) und auch das Rezept für das Zimt-Nelken Brot, was er immer auftischte. Das wollte ich morgen aufschreiben. Für heute hatte ich genug erlebt.“

Pony Gähnt Tag 2

Was für ein ereignisreicher Tag! Es macht Spaß, dieser Reise zu folgen.

Alles Liebe,

Claudia

 

Wir haben einen Salon

Schon wieder Zuwachs – diesmal in Form eines neuen Sofas! Eigentlich ist es kein neues Sofa, sondern ein ganz altes. Das habe ich mal ganz günstig ergattert und mangels Platz in den Keller verfrachtet. Die Erste Etage links ist ja schließlich keine Suite, sondern von den Abmaßungen eher eine Dienstbotenwohnung. Das Sofa stand also im Keller neben zwei dazu passenden Sesseln, 6 unterschiedlichen Stühlen mit Korbgeflecht (defekt), einer Seemanstruhe, einem Schrankkoffer, einem Hocker, den Wintersachen, den Weihnachtskugeln…was Frau halt so braucht. Das Jahr über.

Omas Sofa

Es gibt in der ersten Etage links bereits ein Sofa, aber da kann immer nur einer ausgestreckt drauf liegen – dem gegenüber stand ein schrecklich quietschender Korbsessel, bei dem man nach einer längeren Sitzung das Gefühl hatte, erst wieder durch einen herzhaften Schlag in den Nacken gerade gehen zu können. Mein Orthopäde würde die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Der unergonomisch geformte Sessel flog jetzt raus, und das Sofa zog ein. Da es nicht so tief ist und auch nicht zu lang, passt es genau zwischen Heizung und Schrank.

Omas Sofa breit

Bunte Kissen und ein Schaffell – fertig ist der neue Erste Etage links Salon! Der Teilzeithund war kurzfristig der Meinung, das dies jetzt der neue Hundeplatz sei. Er war sichtlich enttäuscht, als ich ihm erklärte, das dies nicht so ist. Schon wieder was für seine Menschen!

Omas Sofa Kissen

Das Einrichten von Wohnungen und Zimmern macht mir enorm viel Spaß. Wie man auf den Fotos erkennen kann, mische ich Neues und Altes ganz nach Belieben. Was mir gefällt, darf bleiben. Der Couchtisch ist eigentlich ein TV Regal von IKEA – den hatte ich mal für 20 Euro in der Schnäppchenecke entdeckt. Ich wollte unbedingt einen Tisch mit Rollen – aber was ich bisher so gesehen hatte, war preislich einfach nicht drin. Also umkreiste ich den Couchtisch in der Schnäppchenecke mehrmals, was leicht verwunderte Blicke der anderen Kunden auslöste. Was tut sie da bloß? Reise nach Jerusalem mit einem Tisch? Nein. Sie überlegt, wie sie das Fernsehmöbel in einen Couchtisch verwandeln könnte.

Dann beschloß ich, der muß mit und rollte in Richtung Kasse!

In der Tischplatte hinten befand sich ein Schlitz für die Kabel und ein Brett zum Herausnehmen – ich habe mir im Baumarkt eine passende Leiste besorgt, den Schlitz damit verschlossen und das lose Brett mit Holzleim angeklebt – fertig.

Omas Sofa Ausschnitt

Letzlich geht es beim Einrichtungsstil doch nur um Eines – ich muß mich in meinen vier Wänden wohlfühlen. Ob gemietet oder gekauft, ob im Loft oder in der ersten Etage links – ich lebe dort, und was mir gefällt, damit umgebe ich mich. Und das ist keine Frage des Budgets. Es ist wie in der Mode: Ich kann komplett in Jil Sander rumlaufen und gähnend langweilig aussehen (dazu kratzt die Bluse auch noch wie blöd im Nacken, weil das Etikett nicht rausgeht), oder ich kombiniere einige Teile so, das es mir und meiner Körperform steht und vor Allem: ich trage das, was mir gefällt.

Was trägt Deine Wohnung?

Du magst Blümchentapete? Dann kauf‘ Dir welche und tapezier‘ los. Du liebst große, grüne Gewächse? Pflanz‘ Dir einen Urwald für zuhause. Du liebst Indien und alle sagen, der Landhausstil ist jetzt angesagt? Pfeif‘ drauf. Wenn Du keine Shabby-Schränkchen in Grau abgeblättert und putzige Häkeldeckchen in altrosa magst, mußt Du Dir doch keine hinstellen – sondern verteile Teppiche und Sitzgelegenheiten wie in Indien üblich überall, viele Laternen werfen bei Dir geheimnisvolle Schatten, und bunte Glasperlenspiele wehen auf Deinem Balkon – es ist Dein Zuhause!

Braucht Deine Wohnung Hilfe? Bist Du Dir unsicher, wie Du was einrichten möchtest oder welchen Stil Du eigentlich magst? Du möchtest etwas verändern, weiß aber nicht wie? Schreib‘ mir unter claudia@erste-etage-links.de oder nutze das Kontaktformular. Vielleicht kann ich Dir ein paar Anregungen geben.

Ich freue mich über Post!

Alles Liebe,

Claudia

 

Vorbereitungen

Unsere „Erste-Etage-links“-Reporterin Eva ist gut wieder aus Island zurück gekommen. Da sie einige Tage keinen Zugang zum Internet hatte, konnte sie mich nicht zeitnah mit Fotos und Texten versorgen. Aber jetzt läßt sie uns direkt teilhaben mithilfe ihrer Aufzeichnungen:

„Endlich ist es Morgen, ich konnte die ganze Nacht vor Aufregung kaum schlafen. Ein Blick nach draußen verrät mir, daß es dunstig und bedeckt ist. Nun ja, zumindest nicht zu warm zum Start. Nach dem sehr reichlichen Frühstück ging es nun endlich zu den Pferden. Als Erstes wurde auf der Reitbahn erklärt, wie man die Pferde in die „Sondergangart „Tölt“ bekommt. Das hatten ja viele noch nie gesehen oder ausprobiert.

Anleitung zum Tölten

Anleitung zum Tölten

Wir bekamen unsere Pferde zugeteilt, meines hieß „Breki“ und schien ein ruhiger und lieber Vertreter zu sein. Überhaupt machten sämtliche Tiere einen gelassenen Eindruck. Für alle Fälle hatte ich mir ein Lammfell für den Sattel mitgebracht – den ganzen Tag im Sattel zu verbringen ist eine ungeahnte Anstrengung für das eigene Hinterteil. Ich hatte ja schon einige Wanderritterfahrung, daher wußte ich, was auf mich zukommt.

Alle haben Regenzeug als Gepäckrolle dabei.

Alle Pferde tragen eine orange Gepäckrolle – unser Regenzeug.

Zunächst drehen wir eine Proberunde im Paddock und alle Reiter hatten Gelegenheit, sich mit ihren Pferden vertraut zu machen. Bei mir klappte es ganz prima, ich fühlte mich sofort wohl.

Breki ist für mich gut erkennbar am Lammfell auf dem Sattel.

Breki ist für mich gut erkennbar am Lammfell auf dem Sattel.

Nach dem Probereiten wurde abgesattelt, und es gab Suppe zur Stärkung. Inzwischen wurden alle Pferde verladen, um nach Fellsmuli zu Nonnis Farm zu fahren. Hier würden wir auf die Herde treffen, die uns begleitet. Und hier ist auch der Startpunkt der Tour. Leider liegt in Landmannalaugar immer noch zu viel Schnee, so daß wir eine Alternativroute reiten werden.

Verladen der Pferde

Die Trailer stehen bereit zum Pferde verladen.

Inzwischen hatte sich das Wetter geändert, der Wind hatte die Wolken vertrieben und ließ die Sonne durch. Auf einmal schien man noch weiter in die Ferne blicken zu können, die Weite auf Island ist so beeindruckend. Ich holte tief Luft und genoß die Ausblicke, die sich mir boten.

Nonnis Haus.

Nonnis Haus.

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Wir starten von Nonnis Farm in die Weiten von Island…

Mein Pferd nach dem ersten Wechsel hieß „Galsi“ und lief sehr flott mit. Auf der ersten Etappe gab es einen kleinen Zwischenfall. Eine Norwegerin fiel herunter, als ihr Pferd stolperte. Zunächst humpelte sie nach dem ersten Pferdewechsel sichtlich. Aber später ging es dann wieder, ihr war zum Glück nichts Ernstes passiert. Als wir die Pferde wechselten, kam Nonni mit der Herde an. Wir spannten zusammen ein Seil, um die Herde einzukreisen. Die Wechselpferde wurden nach und nach heraus geholt und gegen das Bisherige ausgetauscht. Dieser Wechsel dauerte jedes Mal seine Zeit. Und dann ritten wir zum ersten Mal mit der Herde! Ich hatte mir vorher überhaupt keine Vorstellung davon gemacht, wie es sein würde, eine Herde zu begleiten. Es hat mich positiv überrascht, mit welcher Ruhe das Ganze vonstatten ging – ohne Gerangel und Geschiebe.

Wir wurden in zwei Gruppen eingeteilt, und jeder wurde informiert, ob er vorne oder hinten reitet. Es ist wichtig, daß jeder seinen Platz einhält, damit es kein Chaos gibt. Da wir zunächst noch an der Straße entlang ritten, liefen vereinzelte Pferde auch immer mal auf die Straße. Aber das ist auf Island kein Problem. Unsere Guides trieben die Pferde jedes mal wieder zurück. Auffallend war, dass alle Pferde mit den Abläufen bestens vertraut sind. Man muss sie nicht scheuchen oder laut werden. Ich ritt während der Tour manchmal direkt vor oder hinter Nonni. Dabei konnte ich ihn gut beobachten – seine bloße Anwesenheit und das kurze Abdrehen in Richting eines Pferdes ließ dasjenige Tier schon wieder in die richtige Richtung laufen. Faszinierend!

Bei uns in Deutschland würde das nie so ruhig ablaufen. Nicht umsonst bekamen wir am ersten Abend Order, den Mund zu halten auf dem Pferd. Wenn die Herde folgen sollte, riefen die Guides „komm,komm,komm“, und die ersten Pferde setzten sich in Gang, Eines nach dem Anderen… Von hinten trieb man sie mit Worten wie „hopp,hopp,hopp“. Das funktionierte alles ganz prima. Ich hatte während der ganzen Tour nicht einmal das Gefühl, dass die Herde unkontrolliert losrennen könnte, obwohl ich vorher Angst hatte, daß so etwas passieren könnte.“

Danke schön, liebe Eva, für diesen ersten „Live-Bericht“ und die Eindrücke. Ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht!

Alles Liebe,

Claudia

 

 

Kekscreme mit Kirschen

Lust auf ein leckeres und süßes Dessert? Kein Problem, hier kommt der ultimative Nachtisch für die ganze Familie. Ich erfinde ja öfter mal etwas zum Nachtisch, weil ich viele Dinge mit Zusatzstoffen und künstlichem Aroma im Kühlregal stehen lasse.Und wie immer in der Ersten Etage links muß es schnell gehen, aber gut schmecken. Das ist jedesmal eine Herausforderung.

An einem Nachmittag hatten wir nichts Süßes im Haus. Kaffee ohne Gebäck? Was für eine öde Vorstellung. Kuchen selber machen? Dauert so lange. Was kaufen? Die Geschäfte hatten zu, es war Sonntag Nachmittag. Also mal schauen, was ich so erfinden könnte.

Meine Fräuleins kennen das schon: „Na Mama, haste wieder mal was erfunden?“ Jup. Habe ich.

Bei mir im Kühlschrank befinden sich meistens Naturjoghurt und Quark sowie irgendwelche anderen Zutaten. Ich entdeckte einen Becher Mascarpone, prima! Den wollte ich, glaube ich, mal zu Tiramisu verarbeiten, aber ich hatte wohl wieder mal keine Zeit. Dazu fand ich noch Kekse und Kirschen im Glas – perfekt.

Keks Creme 2

Für 4 Personen benötigst Du:

  • Naturjoghurt 250 g
  • Mascarpone 250 g
  • Magerquark 250 g
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 1 Glas Kirschen
  • 4 Kekse  (Prinzenrolle o.ä.)
  • 4 einfache Trinkgläser (meine sind von IKEA)

Natürlich kann man auch flache Dessert-Schälchen wählen, aber das Auge ißt mit – schnell herstellen heißt ja nicht automatisch gruselig ausschauen! Zu hohe Gläser haben jedoch den Nachteil, daß man mit langen Löffeln endlos nach der letzten Kirsche hangeln muß. Außerdem fallen zu schlanke Gläser schnell um. Neulich in der Eisdiele mußte ich aufstehen, um den letzten Rest aus dem unglaublich riesigen, schmalen Glaskelch zu puhlen. Im Sitzen war ich auf Augenhöhe mit dem Unterteil des Eisbechers. Das will ja auch keiner…

Herstellung:

  1. Die Kirschen in ein Sieb schütten und abtropfen lassen.
  2. Joghurt, Quark und Mascapone mit dem Vanillezucker vermischen und gut durchmixen. Nach Geschmack etwas Zucker hinzufügen.
  3. In jedes Glas Kirschen einfüllen als erste Schicht.
  4. Die Mascarpone Creme darauf verteilen als zweite, etwas dickere Schicht.
  5. Die Kekse zerbröseln und oben als letzte Schicht drauf verteilen.

Arbeitszeit ca. 10 Minuten. Die Menge der Creme reicht für weitere Desserts, man kann sie beliebig mit anderen Früchten mischen oder zu Schokopudding dazu geben als weiße Creme. Ich stelle den Rest der Creme immer in den Kühlschrank. Erfahrungsgemäß hält sie nicht lange…!

Der Nachtisch kam bei Groß und Klein sehr gut an, ist schnell gemacht und kostet nicht viel. Und er sieht auch noch gut aus…

Keks Creme Kirsch3

Viel Vergnügen beim Zubereiten!

Alles Liebe,

Claudia

Parabene in Dove und Nivea Produkten

Jetzt kann ich es ja zugeben – ich schaue gelegentlich Fernsehen. Und nein, meistens keine DVD, sondern Beiträge und Filme, die ich dem Fernsehprogramm der Tagespresse entnehme. Ja, auch den Tatort. Nein, keine Soaps. Und da bin ich eines Abends auf diesen Beitrag im SWR vom 9. Juni 2015 gestoßen.

Es geht um die Verwendung von Parabenen in Kosmetika. Die Erkenntnisse in der Sendung finde ich erschreckend. Eigentlich müsste ja ein Aufschrei durch die Nation gehen – aber es schreit keiner. Oder einfach zu wenige. Am Konsumverhalten der Deobenutzer hat sich herausgestellt, das Hersteller plötzlich sehr schnell regieren können. Auf einmal sind Deos ohne Aluminium der Verkaufsschlager. Weil keiner Aluminium im Körper abgelagert haben möchte. Das ist einfach nicht schön. Also kaufen die Leute lieber Deo ohne Aluminium.

Zurück zu den Parabenen: Ich habe vor einigen Tagen bei Dove auf der facebook-Seite den folgenden Beitrag eingestellt:

„Guten Morgen bei Dove – Ihre Körperlotion war mir immer die Liebste, besonders der Duft ist unschlagbar. Jedoch werde ich Ihre Creme nun leider nicht mehr benutzen:

http://www.swr.de/marktcheck/parabene-in-hautpflegeprodukten/-/id=100834/did=15466612/nid=100834/auyss2/index.html

Auch für meine Kinder werde ich Ihre Produkte nicht mehr anwenden. Warum wird von Herstellerseite immer verharmlost, was bestimmte Zusatzstoffe wie Konservierungsmittel, Weichmacher, „Glänzendmacher“ etc. anrichten können? Es wird sich von Herstellerseite gerne darauf berufen, daß die Zusatzstoffe doch zugelassen sind und in der Menge unbedenklich sind.

Wer hat die denn zugelassen und wieviel Jahre ist das her? Warum werden neue Studien nicht beachtet? Komisch, auf einmal gibt es Deos ohne Aluminium – wie das wohl kommt…Der Verbraucher hat reagiert und möchte keine Schadstoffe, die sich im Körper ablagern.

Mir reicht alleine der Verdacht, was Parabene und Mineralöle anrichten könnten, um darauf zu verzichten. Da helfen auch keine Blogger-Dove-Kampagnen oder gute Marketingstrategien. Schade. Eure enttäuschte Kundin Claudia“

Die Antwort kam promt, einen Tag später:

Dove: 

Liebe Claudi, vielen Dank für deinen Beitrag.
Die Zufriedenheit unserer Verbraucher ist uns sehr wichtig, daher nehmen wir deine Bedenken zu den Inhaltsstoffen in unseren Produkten natürlich sehr ernst. Wir verfolgen schon seit Jahrzehnten den Grundsat
z, dass all unsere Produkte strengste Qualitätskontrollen und Sicherheitsprüfungen durchlaufen, so dass nur hochwertige und bei sachgerechtem Gebrauch absolut sichere Produkte in den Markt gelangen.

Alle Inhaltsstoffe, die in unseren Produkten eingesetzt werden, werden sowohl nach ihren Eigenschaften als Substanz als auch in der eingesetzten Konzentration sowie der Darreichungsform einer Sicherheitsbewertung unterzogen.

Dies ist ein wesentlicher Bestandteil der strengen kosmetikrechtlichen Vorschriften und deckt alle potentiellen Risiken ab. Selbstverständlich setzen wir uns kontinuierlich mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen auseinander und passen unsere Produkte an, sofern dies erforderlich ist. Sollte es nur den geringsten Zweifel an der Sicherheit von eingesetzten Rohstoffen oder unserem Produkt geben – sei es für Mensch oder Umwelt – würden wir dieses Produkt nicht auf den Markt bringen.

Wir können dir versichern, dass alle unsere Produkte absolut sicher sind.


Viele Grüße, dein Dove Team“

Es war einen Antwort, wie sie zu erwarten war. Ja, da war die Social-Media Tante oder der Onkel von Dove sehr flott und hat mit einer schnittigen, vorgefertigten Agentur-Antwort versucht, meine Zweifel vom Tisch zu fegen.

Das ist leider mißlungen. Und ich glaube, ich werde jetzt richtig ärgerlich. Vielleicht sollte ich auch eine Petition starten wie Frau Rosales – sie war der entscheidende Auslöser für Johnson & Johnson, Parabene nicht mehr in der weltweit bekannten Babyschutzcreme Penaten einzusetzen.

„Mit Erfolg: Nachdem in kürzester Zeit bereits über 25.000 Unterschriften für die Petition zusammengekommen sind und zahlreiche Verbraucherinnen und Verbraucher über die BUND-ToxFox-App beim Hersteller protestierten, hat Johnson & Johnson klein beigegeben. Der Kosmetikkonzern kündigte am 9. August 2013 an, ab Mitte 2014 auf hormonell wirksame Stoffe in seinen Babypflegeprodukten zu verzichten.“ (Quelle: bund.net)

Aber da geht es allein um Babypflegeprodukte. Die Erwachsenenen können sich das Zeug ruhig auf die Haut schmieren – geht schon.

Panikmache von meiner Seite? Nein, aber die bewußte Entscheidung: ich mache das nicht mit. Es gibt genügend Alternativen, die auch preislich nicht aus dem Rahmen fallen. Produkte von Alterra (Drogerie Rossman), lavera oder Jean&Len duften superlecker, sind bezahlbar und verzichten auf Parabene, Silikone, künstliche Duftstoffe und synthetische Konservierungsstoffe.

Jetzt würde mich mal interessieren, wie Ihr das seht. Bin ich da alleine auf weiter Flur? Oder ist es einfach zu mühsam, das Kaufverhalten umzustellen? Hat jemand Allergien auf Zusatzstoffe entwickelt? Kann man etwas bewegen, auch wenn man kein Weltkonzern ist, sondern nur eine vorlaute Bloggerin inmitten von Deutschland?

Alles Liebe,

Claudia

P.S. Hatte die Dove Packung leider schon entsorgt – da habe ich mir halt eine gemalt!

 

Stiftehalter und Krimskrams-Box

Die Einen lieben es, die Anderen verzweifeln daran. Manche wissen genau und immer, wo sie etwas hingelegt haben, andere verbusseln ständig den Hausschlüssel/das Handy/die Scheckkarte/die Kofferschlüssel – ja, bald ist Urlaubszeit! Fangt schon mal mit dem Suchen an. Und wo waren noch mal die Koffer… Ich könnte jetzt darüber philosophieren, ob Ordnungsliebe und Chaos beim Menschen genetisch bedingt ist oder nicht, mache ich aber nicht. Wir sind alle unterschiedlich, auch in der Art, wie wir mit Dingen umgehen. Ich vergesse auch manchmal, wo ich was hingelegt habe – vielleicht ist das schon mein fortgeschrittenes Alter? Oder einfach auch ganz normal, denn kein Mensch kann sich alles merken – nein, es ist nicht das Alter, wußte ich’s doch.

Ich habe es ganz gerne ordentlich, aber „gemütlich“ ordentlich. Was heißt denn das jetzt schon wieder? Soll bedeuten: Mit Hunden, Kindern, Gästen der Kinder und im Familien-Zusammenleben habe ich zwei Möglichkeiten: Entweder ich verordne mir Toleranz und gelegentliches Putzen, Aufräumen und Bügeln (und erziehe die Familienmitglieder entsprechend), oder ich bin 24 Stunden mit eben diesen Tätigkeiten beschäftigt. Im letzten Fall kann ich mir dann selbst den zweifelhaften Titel „Miss Sagrotan“ verleihen – aber sind wir doch mal ehrlich: Wer kommt bei Euch rein und bricht in lautstarkes Entzücken aus: “ Mann, hast Du die Sofakissenhüllen aber schön gebügelt und toll im 45 Gradwinkel ausgerichtet“ oder „Super, Du hast die Zimmerpflanzen ganz aussergewöhnlich mit der Nageschere geschnitten!“ Passiert wohl eher selten. Zumal man als alleinerziehende Mama, die Vollzeit arbeitet, den Tag dann locker um 13 Stunden erweitern müßte, damit Frau das Pensum schafft. Ich rate da zur Entspannung. In „Ordnungsliebe“ wird es in Abständen Tips und Tricks geben, wie man aufräumt, ausmistet, Dinge leichter wieder findet und überhaupt ein entspanntes Verhältnis zum Thema Ordnung entwickelt.

Und wie eine kleine Umfrage unter Freunden ergab, gibt es da durchaus Handlungsbedarf! Heute geht es um das Thema Aufbewahrung. Dazu gibt es ja viele kleine Helferleins, die auch noch hübsch aussehen. Oder man benutzt Behältnisse, die man zweckentfremdet und aufrüscht – das ist die günstige Variante. Zwei Möglichkeiten möchte ich heute vorstellen (eine zum Kaufen und eine zum selber Machen), diesmal für’s Kinderzimmer oder für’s Büro.

Der erste Ordnungshelfer ist diese hübsche Box, die es bei IKEA gibt:

Schachtel pink

Aufbewahrungsbox für Kleinigkeiten

Die Box ist aus stabiler Pappe und eignet sich durch die Unterteilung für alle Arten von Kleinigkeiten, die sonst immer irgendwo rumfliegen. Im Falle des Kinderzimmers könnte dies sein: Der Schlüssel, den man braucht, um die Playmobilhäuser zusammenzubauen, die Muscheln vom letzten Strandurlaub, die Ü-Ei Teile, die unbedingt aufgehoben werden müssen, Knöpfe, Murmeln oder die Polly-Pocket Handaschensammlung – diese Box nimmt alles auf, und duch den Deckel kann man auch prima mehrere Schachteln übereinander stapeln.

Goldene Schachtel

Der zweite Helfer ist für den Schreibtisch gedacht: Ein Stiftehalter – vielleicht nicht so geeignet für kleinere Kinder, weil der Korpus aus Joghurtgläsern besteht. Aber für Grundschulkinder und für’s Büro eine super Lösung, wie ich finde. Nimmt die Buntstifte auf, die Filzstifte oder auch Pinsel und Scheren. Und es ist ein SUE! Geht also schnell und einfach.

Stiftehalter2

Du brauchst:

  • Joghurtglas 500g (leer gelöffelt und ausgewaschen)
  • weißes Papier, buntes oder gemustertes Papier, mittlere Stärke
  • Kleber, Schere, Tesafilm

Arbeitsanleitung:

  1. Lauter gleich lange Streifen aus dem Papier ausschneiden. Vorher einmal ausmessen, damit es um das Glas passt. An einer Seite glatt schneiden, an der anderen Seite in Wellen.
  2. Entscheiden, ob man den Korpus mit weißem Papier „grundiert“ (siehe Foto) oder klar läßt. Beides sieht hübsch aus.
  3. Die Papierstreifen nach und nach von unten beginnend auf das Glas kleben. Man kann es wie eine „Fischhaut“ gestalten, indem man die Wellen immer nach oben und ineinander ragen läßt.
  4. Wenn das Papier sehr „störrisch“ ist oder nicht am Glas haftet, einfach mit Tesa behelfen

Arbeitszeit und Materialkosten: 30 Min. Kosten sind minimal, da der Korpus ein ausrangiertes Joghurtglas ist. Buntes Papier, falls nicht vorhanden (man kann auch Reste benutzen): 3-4 Euro im Schreibwaren oder Scrapbooking-Bedarf.

Eine schöne Variante für’s Büro: Zeitungspapier verwenden. Besonders nett, wenn die Zeitung eine exotische ist – Bahnhofsläden haben immer eine große Auswahl.

Tipp: Schon mal ein Geschenk in eine indische Zweitung gewickelt und verschenkt? Eine hübsche Kordel drum herum und eine Blüte dran gesteckt, schon hat man eine individuelle und günstige Verpackung.

So, nun noch Stifte rein und auf den Tisch stellen – fertig!

Viel Spaß beim Nachbasteln!

 

Alles Liebe,

Claudia

Bier am Leuchtturm

Warten auf den Transfer zu Eldhestar…Das Warten an Tag zwei kann man sich auf Island aber auch Versüßen, und so startet Eva in der Früh zum Hochthermalgebiet Gunnuvher, wo der derzeit größte Schlammkrater auf Island vor sich hin qualmt und brodelt.

Gunna life

In der Nähe befindet sich ein Leuchtturm, von da aus sind es nur ein paar Schritte auf ein Hochplateau, von dem man eine herrliche Sicht auf die kleine Insel Eldey hat. Dort kann man sich ein echtes, natürlich selbst mitgebrachtes, isländisches Bier gönnen und die Aussicht genießen;-) Besonders, wenn man die Angriffe der Seeschwalben erfolgreich abgewehrt hat, welche die Eindringlinge kreischend umkreisen.

Lupinen

Anschließend bietet sich noch ein Bummel durch Reykjavik an. Wie gut, daß sich Eva schon ein wenig auskennt, weil sie nicht das erste Mal hier ist. So lohnt sich ein Besuch bei der „handknitting association“. Hier gibt es alles, was zu Wolle verarbeitet werden kann. Eva ersteht eine wunderschöne Strickjacke.

Die Pullis und Jacken gibt es in allen erdenklichen Formen und Farben

Die Pullis und Jacken gibt es in allen erdenklichen Formen und Farben

Jetzt ist auch noch Zeit für einen Latte Macciato (für umgerechnet 4 Euro!), den letzten „Städter-Luxuskaffee“ für die nächsten Tage. Lebensmittel und Essen Gehen überhaupt sind auf Island relativ teuer.

Leiter Decken

Schmuck

Cape

Fahrrad

Tisch und Stuhl

Am Abend gibt Eva das Miet-Auto vollgetankt wieder zurück und wartet um 17.30 Uhr am Busterminal auf den Bus von Eldhestar. Der Bus kommt pünktlich, jetzt geht es endlich los!

Die Töltbahn von Eldhestar

Die Töltbahn von Eldhestar

Kurz nach der Ankunft gibt es erst einmal lecker Abendessen: Pilzsuppe, Lammgulasch mit Kartoffelgratin, gedünstete Zuccini und Salat. Die Gäste sind international, unter den Teilnehmern der Tour befinden sich Dänen, Deutsche, Schweden, Norweger und Österreicher. Mit Betreuern insgesamt besteht die Gruppe aus 20 Personen. Der Rittführer heißt Nonni und bittet nach dem Essen zu einer kurzen Vorstellungsrunde, damit sich alle ein wenig kennenlernen. Zudem soll jeder seine Reitkenntnisse mitteilen, damit Nonni und seine Mitarbeiter einschätzen können, wem sie welches Pferd zuteilen.

Eine Planänderung gibt es: Da in Landmannalaugar noch 3-4 cm Schnee liegen, reitet die Gruppe zuerst ins Gebiet Sprengisandur – das ist wildes Hochland pur. Spannend findet Eva, daß jeder für die Tour einen Sattel erhält. Den behält man dann die Ganze Zeit, nur das Pferd wechselt gelegentlich. Also einer passt für alle, quasi. Das kann man sich hier in Deutschland gar nicht vorstellen, aber da scheint es zu funtionieren.

Mit der Herde geht es morgen auf Tour - unterwegs wird mehrmals das Pferd gewechselt.

Mit der Herde geht es morgen auf Tour – unterwegs wird mehrmals das Pferd gewechselt.

Das Frühstück am Starttag ist für halb 8 geplant, und dann geht es um 9 Uhr aufs Pferd. Nach weiteren Tips und Wissenswertem zur Tour wurde das Reiten mit der Herde erläutert. Es wird stets vor oder hinter der Herde geritten, nie mitten drin. Aber das würde unterwegs auch noch mal geprobt. Eva ist leicht mulmig zumute, das ist schon ganz schön aufregend. Welches Pferd würde sie morgen als Erstes reiten?

Zum Abschluß hüpfen alle noch in den Hotpot hinter dem Guesthouse – sehr praktisch, eine Open Air Badewanne mit Naturheizung. Alle sind aufgeregt, die Stimmen schwirren in verschiedenen Sprachen durcheinander. Die letzte Nacht vor dem Aufbruch beginnt.

Alles Liebe,

Claudia

Heidelbeerdrama und Kaffeekonsum

So. Jetzt liegen sie hübsch wie zufällig angeordnet auf dem Tablett. Die Heidelbeeren für meine kleines „Heidelbeer-Mascarpone-Schoko-Creme“ Fotoshooting. Aber vorher tobte in meiner kleinen Kantine die Hölle. Genauer gesagt, die Heidelbeer-Hölle. Mir ist nämlich zweimal die gesamte Packung Heidelbeeren entglitten – nicht einmal, nein zweimal. Wer kam denn auch auf diese dusselige zweiteilige Verpackung mit nicht-passendem Deckel? Der ganze Küchenboden hatte Heidelbeer-Sommersprossen (oder sollte ich sagen Frostsprossen? – es ist ja so fürchterlich kalt draußen!). Der Teilzeit-Hund verfolgte mit verwunderten Blicken, wie ich kriechender Weise auf dem Küchenboden Ausschau hielt nach den kleinen lila Kugeln, um sie wieder einzusammeln. Zweimal – erwähnte ich das schon? Letztendlich wurden die leckeren Beeren dann ihrer wahren Bestimmung zugeführt, nämlich als äußerst passende Begleiter für ein Dessert.

Ja, so ist das, wenn man einen Blog schreibt und Fotografin, Autorin, Kritikerin, Scout und Seiten-Designerin in einer Person ist. Da ich das Magazin nun auch mit sinnigen Inhalten füllen möchte (die wache Leserin hat es bemerkt, einige Kategorien sind noch nicht gefüllt), bin ich zur Zeit an allen Fronten aktiv. Das führt zu der einen oder anderen komischen Situation und belebt die Familie ungemein. Es war vorher schon belebt – aber das nur am Rande.

„Wer hat die Dekoration für das Dessert gesehen“ – „Ich.“ „Ja, und wo?“ „Ich habe sie aufgegessen.“

„Kann ich noch einen Kaffee haben?“ „Nein.“ „Wieso?“ „Du hattest heute schon sechs.“

Alle sitzen am Tisch und warten auf den Nachtisch. Die Fräuleins haben richtig Hunger und wollen gerade loslöffeln. Im letzten Moment reiße ich das Tablett hoch:“ Moment, ich muß noch schnell ein Foto machen!“

„Darf ich die Erdbeeren essen?“ „Nein, die sind noch nicht fotografiert.“

„Kannst Du bitte mal hier halten/aus dem Bild gehen/nochmal Erdbeeren kaufen/den Hund füttern/essen für die Kinder zubereiten/die Gute-Nacht-Geschichte lesen/das Bad putzen…? “

Wenn Mama bloggt, ist das schon eine Umstellung für die Familie. Wobei wir den größten Spaß haben, neue Gerichte auszuprobieren oder kleine Fotoshootings zu gestalten. Ohne meine Fräuleins würde so manche Idee nicht hier im Blog erscheinen, weil ich gar nicht auf die Idee gekommen wäre.

Und die Mama-Brust hebt sich natürlich stolz geschwellt, wenn man von den Fräuleins abgeknutscht wird mit den Worten:“Du machst das ganz wunderbar, Mama. Wir sind so stolz auf Dich“. Schluck.

Die Erheiterungskomponente vom Blogschreiben hatte ich vollkommen unterschätzt. Dabei bin ich quasi ein alter Hase, was das Schreiben angeht. Jedoch oder gerade dadurch habe ich dauernd bei anderen Blogs gelesen, verglichen, bewertet, habe hin und her überlegt, wie soll ich es angehen und was lieber weglassen…Frauen analysieren sich ja gerne in Grund und Boden. Und vor lauter „Woanders-Gucken“ habe ich meine eigene Idee nicht umgesetzt.

Es gibt immer etwas, was besser aussieht oder jemand, der irgend etwas toller kann.

Dabei ist es doch ganz einfach: Wir sind alle unterschiedlich, und jede hat ihre Talente und Vorzüge – JEDE! Es gilt, dies herauszufinden und für sich zu nutzen. Keine ist wie Du. Du bist einzigartig. Und daher gebe ich Euch eine Aufgabe. Ja, wer hier mitliest, muß auch mal das Gehirn anstrengen;-).

Ich mache es so: Mein stetiger Begleiter ist ein kleines Büchlein, welches in die Handtasche passt. Darin notiere ich mir Gedanken oder Ideen, und ich schreibe auf, was mir gut gelungen ist. Was ich an mir schön finde. Welche Eigenschaften ich habe. Was ich gut kann. Es reicht auch ein Zettel. Also, Mädels, ran an die Stifte:

Notiere fünf Talente, Eigenschaften, Körperteile oder sonstiges, was Dich einzigartig macht. „Ja, aber ich finde, ich bin nicht schön, talentiert, gut aussehend, charismatisch…“

Doch. Bist Du.

Also, meine persönliche Liste für heute könnte so aussehen:

  • Ich bin stolz auf meine Sommersprossen
  • Ich kann gut zuhören
  • Ich habe ein super Foto für den Blog geschossen
  • meine Fräuleins lieben mich, wie ich bin
  • rotlackierte Fußnägel machen mir Sommerlaune

Die Charakter Nase, die Fähigkeit, gut mit Kindern umgehen zu können, die Gabe, toll kochen zu können, die Möglichkeit, einen neuen Job auszuprobieren, das Wahnsinns-Dekolleté,  der Duft von Sommerblumen im Haar, mein Humor, mein Hüftschwung, die unglaubliche Singstimme im Chor…

Ich bin gespannt, was Bei Dir steht! Bei Bedarf oder einem „Ich kann gar nicht/bin nicht schön/habe kein Talent/keiner mag mich-Anfall“ die Notizen hervorziehen und sich bewußt machen: Ich bin einzigartig. Und ich mag mich so, wie ich bin.

Und da schließt sich der Kreis – Ich habe nach all dem Vergleichen, Bewerten, Sich-nicht-kompetent-genug-Fühlen und Ausflüchte suchen beschlossen: Ja, ich schreibe einen Blog. Meinen Blog. Und der ist einzigartig.

Alles Liebe,

Claudia

P.S. Verflixt, ich bin schon wieder bei Tasse 4, was den Kaffee anbelangt!