Die Kamera meines Smartphones entlockt der Natur wunderbare Eindrücke – eingefangen an einem Sommertag im Juli
Wenn man Dinge mal genau betrachtet, dann nimmt man mitunter Details wahr, die Einem vorher in der Form noch nie aufgefallen sind. Das kann beängstigend sein, aber auch sehr faszinierend. Ich liebe es, Makroaufnahmen von Pflanzen und Insekten im Garten zu machen. In der Vergrößerung entfalten manche Pflanzen und Tiere eine unglaubliche Schönheit. Man entdeckt bizzare Formen und so viele Farbtöne.
Sommerzeit = Gartenzeit!
Unser Garten gefällt mir jetzt im Sommer am besten. Es ist Erntezeit, neben Salat, Gurken und Radieschen gibt es Unmengen von Himbeeren und noch viel mehr Brombeeren. Die Brombeerranken sind derartig mit Stacheln bewaffnet, dass ich ständig zerkratze Armen und Beine habe.

Neben den pflanzlichen Schönheiten gibt es noch eine Menge Besucher, die gerne bei uns zu Gast sind: Vögel, Mäuse, Frösche und eine Vielzahl von Insekten geben sich die Klinke vom Gartentürchen in die Hand. Die Tiere mögen es scheinbar, dass es in meinem Garten nicht so „ordentlich“ ist: Hier blüht ein Unkraut und dort gibt es einen Stapel Totholz, unter dem man sich verstecken kann. Eines der Vogelhäuschen hat ein Wespenvolk für sich aquiriert. Die Meise, die sonst darin brütet, guckte etwas verwundert und suchte sich dann einen der anderen Nistkästen aus. Den ganzen Tag piepst, zwitschert, summt und brummt es um mich herum.
Vielfalt von Insekten und Blüten

Viele Sommerblumen wie Cosmea, Ringelblumen, Mädchenauge, Löwenmäulchen, Lavendel, Kornblumen und Mohn locken Insekten an.

Pink ist eine meiner Lieblingsfarben. Bei dieser Blüte muß ich an den Film „Epic“ denken, wo all die diese kleine Waldfeen Blüttenhüte auf dem Kopf tragen.

Wieso tragen Wildbienen auch im Sommer Pelz, warum sind Hummeln so laut beim Fliegen und weshalb gibt es dieses unglaubliche Vielfalt an Pflanzen? Darüber musste ich nachdenken, als ich bei 31 Grad Celsius inmitten meines kleinen Bauerngartens hockte. Es war so unglaublich heiß, die Mücken mochten meine Haut lieber als die Pflanzen (immer in den Nacken!), und ich wartete geduldig auf die richtigen Momente.

In der Vogeltränke nahm eine Amsel ein Bad, während die Meisen sich mit den Spatzen am Futterhäuschen einen lautstarken Streit lieferten, wer denn jetzt zuerst an die Körner darf.

Als wir den Garten übernommen haben, was alles sehr ordentlich, es gab kein Unkraut und die Beete waren überschaubar bepflanzt, die Sträucher sehr gestutzt. Nun geht es wilder zu, Rosa Mohn (wächst drei Gärten weiter und jetzt auch bei mir:-) macht es sich behaglich neben Brennesseln. Brennesseln? Ja richtig gelesen. Seit ich weiß, dass Schmetterlinge wie das Tagpfauenauge, der kleine Fuchs, der Admiral oder das Landkärtchen die Brennessel als Eiablage und im Raupenstadium als Futterpflanze benötigen, lasse ich immer einige Pflanzen stehen.

Größenvergleich: Links der Zucchino mit über einem Kilo Gewicht, daneben eine Stangengurke. Die kleine Salatgurke macht sich gut zum Einmachen, rechts davon eine Zitronengurke. Die Samen für die Pflanzen habe ich hier bestellt.

Mitten in der Pfefferminze. Ich hatte Glück, das mir der Käfer auch mal seine schöne Breitseite und die Fühler präsentiert hat. Die meiste Zeit steckte er kopfüber in den Blütenkelchen.

Wie ein Kunstwerk aus Stengel, Samen und Blättern.

Das ist mein absolutes Lieblingsbild – die Kombination aus Pink und weiß, eine riesige Blüte und lauter kleine. Zufällig stehen beide im Garten nebeneinander.

Manchmal ensteht der Reiz eines Fotos erst beim Betrachten der Makroaufnahmen, die man am Abend durchschaut. Dieses Foto ist ganz schnell im Vorübergehen am Abend entstanden und zeigt eine Mohnkapsel. Die Blüte ist verblüht, in der Kapsel befinden sich hunderte Mohnsamen.
Mein Smartphone kommt näher an die Objekte heran als das Objektiv meiner Kamera. Ein Makro-Objektiv für die Canon steht ganz oben auf meiner Wunschliste…

Unsere Gurkenpflanzen sind sehr umtriebig – sie strecken ihre Fühler in alle Richtungen aus und umklammern dann alles, was sie als Rankhilfe gebrauchen können. Im Notfall klettern sie auch an den Ästen der Apfelbäume hoch, wenn diese zu weit runterhängen. Dieses Jahr scheint ein Gurkenjahr zu werden- es sind unendlich viele Blüten an den Pflanzen, die fleißig von Insekten bestäubt werden. Folglich werden wir eine Unmenge Gurken ernten dürfen!
Große Tomatenliebe

Tomaten in Tönnchenform, Fleischtomaten, Tomaten gestreift und Tomaten mit Schokoladengeschmack – ich bin sehr gespannt, welche Geschmackserlebnisse uns hier erwarten.

Ich liebe Tomaten, die aussergewöhnlich sind. Diese zwei Modelle in Orange gibt es leider nicht mehr. Die wurden nach dem Foto direkt gegessen.

„Grüne Tomaten“ – schon wieder eine Erinnerung an einen Film. Wer den nicht kennt – unbedingt anschauen! Wobei…eigentlich könnte ich mir den auch mal wieder anschauen.

Letzten Sommer gab es schon viele Pflaumen und Zwetschgen – dieses Jahr drohen die Äste unter der Last zu brechen. Wir haben sie abgestützt so gut es geht, hoffentlich halten die Stützen.
Am Ende des Tages hatte ich ca. 57 Sommersprossen mehr, ungefähr 7 Mückenstiche (natürlich alle im Nacken!), Erde in den Sandalen und steife Gelenke vom Auf-der-Stelle-hocken – aber dafür traumhafte Aus- und Einblicke in die Natur erhalten! Das war es wert.
Liebe Grüße aus dem Garten,
Claudia
Was für schöne Aufnahmen. Da zeigt sich wieder, dass man keinen Gartenbau in Buchs oder Berlin betreiben muss, um Schönheit im eigenen Garten zu finden. Einfach ein wenig Pflege und ein paar unterschiedliche Pflanzen und die Oase ist geschaffen. Weiter so!